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Am Ende der Leitung auf der Frankfurter Buchmesse 2009!
Am Ende der Leitung
Science Fiction-Anthologie zu Bürgerrechten, Überwachung und Datenschutz
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Das hätte sich George Orwell nicht träumen lassen!
60 Jahre sind seit der Veröffentlichung von "1984" vergangen. Neue Schlagworte beherrschen die Diskussion der letzten Jahre: Vorratsdatenspeicherung, RFID, Bundestrojaner. Es war Zeit, (wieder einmal) den aktuellen Stand zum Thema Datenschutz und Überwachung zu betrachten und zu sehen, was Autoren heute zu diesem Themenumfeld sagen können, wollen und müssen.
Wo geht die Reise hin? In eine Zukunft, in der jeder alles über seine Mitmenschen weiß oder zumindest herausfinden kann, entweder weil jeder sowieso alles offenlegt, oder auch weil sich niemand den Überwachungsmechanismen entziehen kann? In eine Zukunft, in der jeder seine Privatsphäre ängstlich hütet, oder in eine Zukunft, in der es keine Privatsphäre mehr gibt? Was fangen Politik und Wirtschaft mit den neuen technischen Möglichkeiten an, und wie wird die Gesellschaft aussehen, in der wir dann alle leben dürfen - oder auch müssen?
Orwell warnte vor den Gefahren einer umfassenden Überwachung in
Händen eines totalitären Regimes. Die Automatisierung der Überwachung
und deren bedenkenloser Einsatz samt Vernetzung der Datenbanken mit
allen persönlichen Informationen über uns hat Orwells kühnste Alpträume
übertroffen und droht, uns in die Zeit Metternichs zurückzubringen.
George Orwells Warnung an die Gesellschaft ist ein wesentlicher Aspekt
von Science Fiction. Durch bewusste Wahrnehmung eines Gefahrenpotenzials
hat die Gesellschaft die Möglichkeit zu reagieren.
Eine ganze Reihe Szenarien, die sich mit möglichen Konsequenzen von
Überwachung in der Zukunft beschäftigen, finden sich in der Anthologie
"Am Ende der Leitung" von q/uintessenz, dem Verein zur
Wiederherstellung der Bürgerrechte im Informationszeitalter.
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Die Preisträger
Florian Bayer |
EWE |
1. Preis |
Reinhold Schrappeneder |
Abteilung ÜBLDA |
2. Preis |
Uwe Protsch |
Null Punkte |
3. Preis |
In seiner Geschichte EWE - Everybody watches Everybody thematisiert
Florian Bayer - seines Zeichens Dramaturg, Regisseur und Schauspieler
aus Berlin - die Frage, wer denn die Protokolle lesen soll, wenn jeder
jeden überwacht, und wovor man sich in einer solchen Gesellschaft noch
fürchten muss. Florian Bayer bekam für diese Geschichte von der Jury den
ersten Preis zuerkannt.
Reinhold Schrappeneder stellt in seiner vielschichtigen Geschichte auf
sprachlich hohem Niveau die Zunft der Schreibenden in den Vordergrund
und fragt sich, inwieweit Autoren manipuliert werden können. Er
unterrichtet am Wiener Theresianum und ist seit Jahren in der
österreichischen Literatur- und Dramaturgie-Szene aktiv.
Sind unauffällige Mitmenschen nicht eigentlich besonders gut getarnte
Terroristen? fragt Uwe Protsch in seiner Kurzgeschichte Null Punkte und
wurde damit der dritte Preisträger im Literaturwettbewerb.
Die Anthologie
Neben den drei Preisträgern sind folgende Autoren und Autorinnen mit ihren hervorragenden Beiträgen in der Anthologie vertreten:
Matthias Beirau |
Der Besucher |
Muna Bering |
Ohne Blutvergiessen |
Holger Dauer |
Der kurze Sommer der Phantasie |
Sascha Dickel |
Panoptikum |
Arno Endler |
Meine Farbe ist Schwarz |
Sarah Fiona Gahlen |
Das Geheimnis |
Reinhard Griebner |
Dunkelmänner |
Ulf Großmann |
Verfahren |
Katja Häuser |
Kontrollierte Ahnungslosigkeit |
Jürgen Hutschalik |
Fünf |
Mary Jirsak |
Alles richtig |
Carolin Keupp |
Freie Meinungsäußerung |
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Michaela Kuich |
Frau Mairand |
Stephan Lack |
Frittierte Belugas mit Ohren |
Britta Martens |
Sozialstaat 2200 |
Wendelin August Mayer |
Digitale Blumen |
Jochen Micknat |
Pavels Hund |
Markus Pausch |
Sie sind nicht allein |
Tobias Peterka |
Tiamat 58A |
Björn Schubert |
Der Protokolleur |
Achim Stößer |
Der Imperativ von Brokkoli |
Mirko Swatoch |
Lauschangriff |
Patricia Weidinger |
Spiels noch einmal Sam |
Felix Woitkowski |
InEnerxy |
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Hintergrundinformationen zur Entstehung des Buches
Wir erhielten knapp 300 Einsendungen zum Wettbewerb. Vielen Dank für die zahlreichen interessanten Beiträge!
Die Jury aus Science Fiction- und Datenschutz-Experten (Adrian Dabrowski,
Dr. Franz Rottensteiner und Mag. Christian Schmaus, siehe Vorstellung der Jury) hat die Einsendungen geprüft und die Gewinner sowie die weiteren Beiträge für die Anthologie festgelegt.
Das Lektorat wurde von Nina Horvath durchgeführt.
Buchpräsentation, Preisverleihung und Lesung fanden am 30.09.2008
im Museumsquartier in Wien statt. Der Filmbericht dazu ist
hier zu finden.
Rückfragen bitte an sf@quintessenz.at.
q/uintessenz ist der Verein zur Wiederherstellung der Bürgerrechte im Informationszeitalter, mit Sitz in Wien. Seine Aktivitäten umfassen unter anderem die Veranstaltung der Big Brother Awards Österreich, wo alljährlich die schlimmsten Sünder wider den Datenschutz Negativpreise bekommen.
URL dieser Seite: http://sf.quintessenz.at/index.html
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